Zwillingsgeburt
Eine Zwillingsgeburt ist nicht automatisch schmerzhafter oder komplizierter als eine normale Geburt. Im Gegenteil, häufig sind die Köpfchen der Zwillinge etwas kleiner und können den Geburtskanal leichter passieren. Dennoch werden Zwillingsgeburten grundsätzlich als Risikogeburten eingestuft und engmaschig mit Herztonwehenscheibern (CTG) überwacht. Statistisch gesehen kommt es bei Zwillingsgeburten häufiger zu Komplikationen, deshalb werden zahlreiche technische Geräte bereit gehalten um die Kleinen optimal zu versorgen. Meistens erhält die Schwangere einen vorsorglich angelegten Venenzugang, damit die Ärzte bei Bedarf sofort Medikamente verabreichen können.
Bei Zwillingen ist aus Sicherheitsgründen von einer Haus- oder Wassergeburt abzuraten, besser ist eine Entbindung in der Klinik, dort können die Ärzte im Notfall sofort eingreifen. Grundsätzlich ist es möglich Zwillinge auf natürlichem Wege zu gebären, ein Kaiserschnitt ist nicht zwingend erforderlich, wird aber häufig durchgeführt. Bei etwa 50% aller Zwillingsschwangerschaften liegen beide Kinder mit dem Kopf nach unten und befinden sich damit in der optimalen Geburtsposition. Eine vaginale Entbindung kommt auch in Betracht, wenn das erste Kind in Schädellage und das zweite in Beckenendlage liegt. Wenn sich bereits das erste Kind in Beckenendlage befindet ist ein Kaiserschnitt anzuraten.
Der wird grundsätzlich durchgeführt, wenn die Zwillinge nur eine Plazenta haben oder die Plazenta den Geburtsweg versperrt, die Geburtsdauer 16-18 Stunden überschreitet oder ein fetaler Notstand (bspw. Sauerstoffmangel beim Kind) vorliegt.