Zervixinsuffizienz
Als „Zervixinsuffizienz“ bezeichnen Mediziner die vorzeitige Verkürzung des Gebärmutterhalses unter 25mm Länge bei gleichzeitiger Erweichung und Eröffnung des Muttermundes Zervix uteri). Zur Diagnose genügt in der Regel die einfache Inspektion und Palpation des Muttermundes, bei Bedarf erfolgt eine vaginale Ultraschalluntersuchung zu definitiven Abklärung.
Die Verkürzung des Zervix uteri entsteht meistens durch vorzeitige Wehentätigkeit infolge einer Infektion. Ein besonderes Risiko tragen Schwangere die Mehrlinge erwarten.
Bei Frauen, die unter einer Zervixinsuffizienz leiden, kann es bei vorzeitigen Wehen zu einer überstürzten Geburt (Sturzgeburt) kommen. In dem Fall drohen der Mutter erhebliche Rissverletzungen an Damm, Scheide, Muttermund und Labien. Das Baby kann ebenfalls Schaden nehmen und beispielsweise Blutungen oder einen aktuten Sauerstoffmangel erleiden. Die Therapie der Zervixinsuffizienz besteht aus strenger Bettruhe und dem Verzicht auf Sport und Geschlechtsverkehr. Falls nötig werden wehenhemmende Medikamente gegeben um eine vorzeitige Geburt zu verhindern. Früher wurde die Zervixinsuffizienz regelmäßig durch eine Cerclage oder den kompletten Verschluss des Muttermundes behandelt, diese Methoden werden heutzutage nur noch in Ausnahmefällen angewandt.