Fehllagen der Plazenta
Der Mutterkuchen (Plazenta) sitzt im Normalfall an der vorderen oder der hinteren Gebärmutterwand. Als „Plazenta praevia“ bezeichnen Mediziner einer Fehllage des Mutterkuchens. Er sitzt dann nahe am Muttermund und kann diesen sogar ganz oder teilweise verschließen. Von einer Plazenta praevia kann man frühestens ab der 24. Schwangerschaftswoche sprechen, davor besteht immer noch die Möglichkeit, dass der Mutterkuchen sich in eine andere Richtung entwickelt. Bei einer Fehllage besteht ein höheres Risiko für Blutungen oder eine vorzeitige Ablösung der Plazenta. Die Betroffenen werden deshalb engmaschig kontrolliert und müssen in bestimmten Fällen auf Sport und Geschlechtsverkehr verzichten.
Etwa 0,5% aller Schwangeren entwickeln eine Plazenta praevia. Frauen, die bereits einen Kaiserschnitt, eine Ausschabung oder eine Fehlgeburt hinter sich haben sind häufiger betroffen als andere. Auch Zweitgebärende, oder Schwangere die Mehrlinge erwarten, tragen ein erhöhtes Risiko für eine Plazentafehllage, Erstgebärende sind dagegen selten betroffen.
Die Plazenta praevia kann eine natürliche Geburt erschweren oder gar unmöglich machen, dann wird das Kind per Kaiserschnitt auf die Welt geholt. Mediziner unterscheiden zwischen drei verschiedenen Formen der Plazenta praevia:
- Plazenta praevia totalis
vollständiger Verschluss des Genburtskanals durch die Plazenta, ein Kaiserschnitt ist unumgänglich - Plazenta praevia partialis
teilweiser Verschluss des Geburtskanals durch die Plazenta, in der Regel erfolgt die Geburt per Kaiserschnitt - Plazenta praevia marginalis
Die Plazenta liegt mit ihren Rändern nahe am Muttermund, der Geburtskanal ist jedoch frei, einer natürlichen Geburt steht nichts im Wege.