Presswehen
In der Endphase der Geburt, der so genannten Austreibungsphase, wird das Baby durch heftige Presswehen Stück für Stück aus dem Geburtskanal geschoben. Dabei muss es eine „Wegstrecke“ von ca. 15 Zentimeter zurücklegen, das klingt wenig, besonders bei der ersten Geburt geht es aber häufig nur millimeterweise voran. Presswehen setzen etwa eine halbe bis eine Stunde vor der Geburt ein und dauern ca. 45 Sekunden.
Typischerweise verspürte die Gebärende während der Presswehe den starken Drang mitzupressen. Wenn das Baby noch nicht weit genug in den Geburtskanal vorgedrungen ist, kann es notwendig sein diesen Drang zu unterdrücken und die Presswehe „wegzuatmen“ um das Einreißen von Darm oder Scheide zu vermeiden. Während den Presswehen verspüren die Frauen meist einen sehr starken Druck auf den Darm, so dass sie nicht mehr zwischen Stuhldrang und Wehentätigkeit unterscheiden können. Deshalb kann es schon mal vorkommen, dass während der Geburt Stuhl austritt.
Zur Vorbeugung bekommen die Gebärenden vor der Geburt einen Einlauf, um den Darm komplett zu entleeren. Die sehr starken und schmerzhaften Presswehen dauern nur kurze Zeit, bei Erstgebärenden zeigt sich der Kopf des Kindes meistens innerhalb von zehn Wehen, bei den nachfolgenden Geburten geht es noch deutlich schneller.