Billings-Methode
Die Billings-Methode ist ein vom australischen Neurologen John Billings entwickeltes Verfahren zur natürlichen Familienplanung. Die Methode basiert auf der Beobachtung, dass sich der Schleim am Muttermund einer Frau kurz vor dem Eisprung verändert und dadurch Rückschlüsse auf die Zyklusphase zulässt. Wer mit Hilfe der Billings-Methode verhüten möchte, muss täglich die Beschaffenheit des Muttermundschleims (Zervikalschleim) prüfen und das Ergebnis in einer Tabelle eintragen. Innerhalb der unfruchtbaren Zyklusphase ist der Zervikalschleim von zäher Konsistenz und rein äußerlich nicht zu erkennen. Er bildet einen klumpigen, dickflüssigen Propfen im Muttermund. Die Vagina wirkt in diesen Zeitraum vergleichsweise trocken. Kurz vor dem Eisprung wird der Schleim zunehmend klarer und flüssiger, an den hochfruchtbaren Tagen ist er schließlich „spinnbar“, man kann ihn zwischen zwei Fingern zu Fäden ziehen. Nach dem Eisprung, wird der Zervikalschleim wieder zäh und klumpig.
Die Billings-Methode ist keine sichere Methode zur Empfängnisverhütung. Statistisch gesehen, werden 15 von 100 Frauen, die mit dieser Methode verhüten, ungewollt schwanger. Aufgrund hormoneller Schwankungen, kann sich der Zervikalschleim auch während der unfruchtbaren Tage verflüssigen und den falschen Eindruck erwecken, der Eisprung stünde unmittelbar bevor. Die Sicherheit der Billings-Methode kann durch Kombination mit der Temperatur-Methode erheblich gesteigert werden. In der Theorie ist die gleichzeitige Anwendung beider Verfahren so sicher wie die Antibabypille. In der Praxis erfordert die richtige Anwendung aber viel Disziplin, die nur wenige Paare aufbringen können.