Lanugohaare
In der 13. bis 16 Schwangerschaftswoche bildet der Fötus die so genannten Lanugohaare. Der Begriff leitet sich vom lateinischen Ausdruck „lana“ für Wolle ab, weshalb man auch vom Wollhaar spricht. Jedes Lanugohaar ist mit einer Talgdrüse verbunden, die fortlaufend eine fettige Substanz (Käseschmiere) produziert. Sie schützt die Haut des Ungeborenen vor dem Aufweichen durch das Fruchtwasser und dämpft äußere Einflüsse wie Druck, Schall und Vibrationen.
Die Lanugohaare bilden einen Art Haftgrund für die Käseschmiere, sie werden zum Ende der Schwangerschaft vom Körper des Kindes abgestoßen wodurch auch große Teile der schützenden Fettschicht verlorengehen. Die ausgefallen Haare nimmt das Kind noch im Mutterleib oral auf, die darin enthaltene Keratine wirken anregend auf seinen Verdauungstrakt. An bestimmten behaarten Stellen, beispielsweise an Kopf, Schultergürtel, Kreuzbein, Wimpern und Augenbrauen, bleibt der Lanugoflaum mitsamt der Käseschmiere erhalten.
Manche Neugeborene werden mit kompletter Lanugobehaarung geboren, die Haare fallen dann aber kurze Zeit später endgültig aus. Der Reifegrad eines Neugeborenen lässt sich zum Teil anhand der Ausprägung von Lanugohaar und Käseschmiere beurteilen. Je geringer die Ausprägung umso ausgereifter schätzt man die Entwicklung des Säuglings.