Bonding
Wenn kurz nach der Geburt das Baby auf dem Bauch der Mutter ruht, ist es Zeit für die ganz großen Gefühle. Erst fällt die Anspannung von den frischgebackenen Eltern ab, dann macht sich ein unbeschreibliches Glücksgefühl breit. Der erste Hautkontakt zwischen Mutter und Kind, das gegenseitigen Sehen, Hören, Riechen und Schmecken wird auch „Bonding“ genannt. Diese Phase des Kennenlernens und innigen Beisammenseins fördert die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind und stärkt das „Urvertrauen“ des neuen Erdenbürgers in seine neue Umgebung.
Es hängt vom Krankenhaus und den Ärzten und Pflegekräften ab, wie viel Zeit die Mutter direkt nach der Geburt mit ihrem Baby verbringen kann. Bei den einen fällt die „Bonding-Phase“ nur sehr kurz aus, weil zunächst medizinische Untersuchungen, wie der APGAR-Test oberste Priorität genießen, bei anderen, so genanten „babyfreundlichen Krankenhäusern“ geht das Bonding vor, dort legt man Wert auf einen ausgiebigen Erstkontakt zwischen Mutter, Vater und Kind.
Für das Bonding sprechen positive Effekte auf das Verhalten der Kindes. Untersuchungen zufolge, sind Kinder, die direkt nach Geburt viel Zeit mit der Mutter verbracht haben, viel ruhiger und entspannter. Bei ihnen gibt es weniger Still- und Einschlafprobleme. In babyfreundlichen Krankenhäusern verbleiben Neugeborene häufig im Zimmer der Mutter und sogar der Vater darf auf Wunsch mit „einziehen“.