Apgar-Score
Zu früheren Zeiten starben viele Neugeborene aufgrund von nicht diagnostizierten pränatalen Gesundheitsschäden, die sich nach der Geburt verschlimmerten, oder infolge von Mangelzuständen oder Verletzungen während der Geburt (bspw. Sauerstoffmangel oder Hirnblutungen). Es fehlte ein einheitliches Untersuchungsschema für Neugeborene und klare Handlungsanleitungen für das Vorgehen bei festgestellten Gesundheitsproblemen. Viele pränatale Todesfälle hätte man bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung verhindern können. Die amerikanische Anästhesistin Virginia Apgar erkannte das Problem und entwickelte ein standardisiertes Verfahren zur Beurteilung des Gesundheitszustandes von Neugeborenen. Der so genannte Apgar-Score spiegelt die Anpassung des Neugeborenen an das Leben außerhalb der Gebärmutter wieder und wird auf Basis von fünf standardisierten Untersuchungen berechnet.
Dazu zählen Hautfarbe (Aussehen), Herzfrequenz (Puls), Muskeltonus (Grundtonus), Atemanstrengung (Atmung) und die Reflexauslösung (Reflexe). Die Anfangsbuchstaben der Checks ergeben das Kürzel „Apgar“.
Der Apgar-Score wird in der ersten zehn Minuten nach der Geburt ermittelt. Für jedes Kriterium gibt es 0 bis 2 Punkte, optimale Ergebnisse liegen zwischen 9 und 10 Punkten. Bei einem Apgar-Score zwischen 5-8 Punkten liegt eine Gefährdung des Neugeborenen vor, unter 5 Punkte besteht akute Lebensgefahr.