Nackenfaltenmessung
Die Nackenfaltenmessung ist eine nicht-invasive Untersuchung zur pränatalen Diagnostik von Chromosomenstörungen.
Der Arzt prüft dabei mittels Ultraschall die so genannte Nackenfalte, eine Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des ungeborenen Kindes, die sich während der 11. bis 13. Schwangerschaftswoche aufgrund fehlender Reife der Nieren und des Lymphsystems ausbildet. Die Dicke der Nackenfalten erlaubt Rückschlüsse auf Chromosomenstörungen, beispielsweise auf das Down-Syndrom, oder organische Fehlbildungen.
Die Nackenfaltenmessung per Hochauflösungsultraschall ist keine Kassenleistung, sie gehört nicht zu den Standard-Vorsorgeuntersuchungen, und wird nur auf Wunsch der Eltern durchgeführt oder wenn sich bei der regulären Ultraschalluntersuchungen Auffälligkeiten zeigen. Das NT-Screening dauert in der Regel zwischen 5 und 10 Minuten und wird häufig mit dem „Triple Test“ kombiniert. Das Verfahren birgt keine Risiken und ist für die Patientin nicht von einer normalen Ultraschalluntersuchung zu unterscheiden.
Der große Nachteil der Nackenfaltenmessung liegt in ihrer geringen diagnostischen Aussagekraft. Untersuchungen haben gezeigt, dass 30% der Babys mit dem Down-Syndrom beim NT-Screening keine auffälligen Befunde zeigten. Anderseits kommen viele Kinder mit überdurchschnittlich dicker Nackenfalte völlig gesund zur Welt. Letztlich kann die Nackenfaltenmessung nur einen Fingerzeig auf eine mögliche Chromosomenstörung geben, deutlich mehr Sicherheit bietet die Fruchtwasseruntersuchung oder die Chorionzottenbiopsie.