Chorionzottenbiopsie
Die Chorionzottenbiopsie ist ein Untersuchungsverfahren aus der invasiven Pränataldiagnostik. Sie dient der Feststellung von Erbkrankheiten, Fehlbildungen und Chromosomenanomalien und wird bei Bedarf zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Das Verfahren kann bereits in einem sehr frühen Stadium der Schwangerschaft verlässliche Ergebnisse liefern und wird häufig der Fruchtwasseruntersuchung vorgezogen, um schneller Gewissheit über die Gesundheit des Ungeborenen zu erlangen. Bei der Chorionzottenbiopsie wird eine Gewebeprobe von der Plazenta entnommen. Das geschieht entweder mit Hilfe einer feinen Hohlnadel, die unter Ultraschallkontrolle durch die Bauchdecke bis zum Ziel geführt wird, oder über die Vagina mit Hilfe eines kleinen Schlauchs.
Die Gründe für eine Chorionzottenbiopsie sind vielfältig. Häufig wird das Verfahren nach auffälligen Ultraschallbefunden (NT-Screening), Infektionen während der Schwangerschaft, bei Spätgebärenden (ab 35 Jahren) oder zur Bestimmung des Rhesusfaktors durchgeführt. Viele Eltern wünschen sich eine Chorionzottenbiopsie, weil sie beispielsweise eine genetische Disposition für Erbkrankheiten mitbringen oder einfach alle Risiken ausschließen möchten. Bei medizinischer Notwendigkeit ist die Untersuchung eine Kassenleistung, ansonsten müssen die Eltern privat bezahlen. Die Kosten liegen zwischen 50 und 100 Euro.