Oxytocinbelastungstest
Der Oxytocinbelastungstest (Wehenbelastungstest) wird bei Schwangeren durchgeführt um die Versorgung des ungeborenen Kindes zu überprüfen. Der Test erlaubt beispielsweise Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit der Plazenta (Mutterkuchen). Wenn sie nicht in der Lage ist, das Kind ausreichend zu versorgen, wird in der Regel die Geburt eingeleitet, bzw. das Kind per Kaiserschnitt geholt.
Zu den typischen Indikationen für einen Oxytocinbelastungstest (OBT) zählt eine auffällige Herztonwehenschreibung (CTG), die Überschreitung des Geburtstermins um mindestens 8 Tage (rechnerische Übertragung) oder der Verdacht auf eine unzureichende Leistung der Plazenta (Plazentainsuffizienz).
Der Wehenbelastungstest wird in der Klinik unter permanenter Kontrolle der kindlichen Herzfrequenz durchgeführt. Die Schwangere erhält über einen Tropf das Wehenmittel „Oxytocin“ bis es zu einer regelmäßigen Wehentätigkeit kommt. Das Präparat kann auch in Form von Nasenspray zugeführt werden, bei intravenöser Gabe lässt sich die Dosierung aber besser einstellen.
Wenn sich unter dem Wehenbelastungstest Auffälligkeiten bei der kindlichen Herzfrequenz zeigen, muss das weitere Vorgehen in Abhängigkeit vom Schwangerschaftsalter, der Art der Herzreaktion, dem Zustand des Muttermundes und der Lage des Kindes, geplant werden. Der Handlungsspielraum reicht von der bloßen Überwachung über die Geburtseinleitung bis zum Kaiserschnitt.