Dammschnitt
In manchen Fällen ist die Vagina der Mutter zu eng für den Kopf des Kindes. Bei der Geburt kann es zu Problemen kommen, unter Umständen muss dann ein Dammschnitt gesetzt werden, um den Geburtskanal zu erweitern. Der Dammschnitt wird heute deutlich seltener durchgeführt als zu früheren Zeiten. Erst wenn während der Geburt Komplikationen auftreten und das Kind beispielsweise im Geburtskanal in Sauerstoffmangel gerät, greifen die Ärzte heutzutage zum Messer. Es gibt drei verschiedene Dammschnitttechniken, Fachleute sprechen vom medianen (mittleren), mediolateralen oder lateralen (seitlichen) Dammschnitt. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, in den letzten Jahren gibt es aber die Tendenz auf den Dammschnitt ganz zu verzichten und lieber einen Riss in Kauf zu nehmen. Der Riss entsteht naturgemäß an der schwächsten Stelle des Gewebes, wodurch wichtige Muskeln und Blutgefäße weniger stark verletzt werden als bei einem Schnitt. Des Weiteren haben Studien ergeben, dass es für die Stärke der Beckenbodenmuskulatur keinen Unterschied macht, ob die Geburt mit einem unbeschädigten, gerissenen oder eingeschnittenen Damm erfolgte.
Bis der Dammschnitt verheilt ist, kann es einige Wochen dauern, in der Zwischenzeit gilt es die Nahtstelle möglichst wenig zu belasten (weicher Stuhlgang) und sauber zu halten. Kurze Sitzbäder mit Tannolact oder Calendula-Essenz können den Heilungsprozess beschleunigen.